Die häufigsten Gründe für Umsatzrückgang im Handel
Für einen Umsatzrückgang im Handel kann es externe und interne Gründe geben. Externe Gründe sind für Retailer nicht beeinflussbar, während interne Gründe immer Ansätze zur weiteren Optimierung der betrieblichen Steuerung bieten. Einen plötzlichen Umsatzrückgang bemerken Retailer im Allgemeinen sehr schnell. Die Gründe dafür sind in der Regel ebenfalls nachvollziehbar. Bei einem schleichenden Umsatzrückgang fällt die Analyse der Gründe dagegen nicht so leicht. Die folgenden häufigsten Gründe für einen Umsatzrückgang sollten Einzelhändler bei ihrer Analyse immer im Hinterkopf behalten.
Kaufzurückhaltung durch Wirtschaftslage
Die hohe Inflation und die unsichere Wirtschaftslage haben dazu geführt, dass die Konsumenten zurückhaltend bei ihren Kaufentscheidungen sind. Denn sie mussten in den vergangenen Monaten reale Einkommensverluste hinnehmen. In einer solchen Situation überlegen sich Konsumenten ganz genau, was und wie viel sie sich leisten können. Retailer mit vielen Stammkunden kommen leichter durch so eine angespannte Wirtschaftslage mit schlechter Verbraucherstimmung.
Digitalisierung
Die Digitalisierung ist natürlich schon seit Jahren Realität. Das Umsatzwachstum im Onlinehandel trägt dazu bei, dass die Umsätze im stationären Einzelhandel stagnieren oder zurückgehen. Daher sollten mittlere und größere Einzelhändler eine Omnichannel-Strategie verfolgen, um online präsent zu sein. Für kleinere Einzelhändler gibt es mit der Nutzung von Social-Media-Kanälen und durch Social Shopping ebenfalls Potenziale, stärker von der Digitalisierung zu profitieren.
Baustellen und Erreichbarkeit
In einigen Fällen ist ein starker Besucherrückgang und damit Umsatzrückgang zu verzeichnen, weil es in der Nähe des Standorts eine Großbaustelle gibt. Das erschwert die Anfahrt und ist für die Konsumenten stressig, sodass sie auf andere Standorte oder das Onlineshopping ausweichen. Gerade in Innenstädten müssen Retailer frühzeitig mit den Behörden kommunizieren, wie die negativen Effekte einer Großbaustelle für den Einzelhandel abgefedert werden können.
Mehr Konkurrenz
Der Einzelhandel ist ständig in Bewegung. Es sterben nicht nur Einzelhandelsbetriebe, sondern es entstehen durchaus auch neue Konkurrenten in der Branche. Das gilt ganz besonders für das Modesegment. Die Aktivitäten der Konkurrenz sorgen für Wettbewerbsdruck und haben somit einen Einfluss auf die Umsatzentwicklung eines Retailers. Besonders, wenn sich in der unmittelbaren Umgebung vergleichbare Einzelhandelsbetriebe ansiedeln, zieht das meistens einen Umsatzrückgang nach sich.
Falsches Sortiment
Die Struktur und die Bedürfnisse der Kunden verändern sich im Zeitverlauf. So können Personen in den Store kommen, die nicht finden, wonach sie suchen. Dann kaufen sie entweder weniger ein oder sogar gar nichts. Retailer müssen daher regelmäßig überprüfen, wie sich die Kundenstruktur und die Bedürfnisse verändert haben und welche Trends zu berücksichtigen sind. Die Ergebnisse bestimmen dann die Sortimentsbreite und die Sortimentstiefe.
Geringe Passantenfrequenzen
Vielerorts blieben die Passantenfrequenzen nach der Coronapandemie oftmals noch hinter den Erwartungen zurück. Besonders in Einkaufszentren und in Stadtzentren haben die Verantwortlichen in der Nach-Corona-Zeit noch zu wenig für die Wiederbelebung getan. Für Retailer ist es wichtig, mit den Verantwortlichen über Konzepte der Wiederbelebung im ständigen Austausch zu sein.
Zu wenig Service
Der große Vorteil des stationären Einzelhandels liegt vor allem in der Beratungsqualität. Wenn aber nicht ausreichend geschultes Personal zur richtigen Zeit zur Verfügung steht, dann kann sich dadurch ein negatives Einkaufserlebnis entwickeln, wodurch Umsätze ausbleiben. Außerdem haben Kunden auch mittlerweile bestimmte Erwartungen an Zusatzservices. Dazu zählen beispielsweise Click & Collect, Reserve & Collect und moderne Zahlungsmittel. Aber auch spezielle Garantien gehören mittlerweile zum Service dazu.
Schlechte Storegestaltung
Selbst der schönste Store kommt irgendwann in die Jahre. Die Bedürfnisse und die Trends ändern sich, sodass sich Retailer darauf bei der Storegestaltung einstellen müssen. Die Gestaltung des Schaufensters und des Außenbereichs haben einen großen Einfluss auf die Besucherfrequenz. Wenn das Schaufenster unattraktiv gestaltet ist, dann fühlen sich weniger Passanten davon angezogen. Weniger Besucher bedeuten weniger Kunden und weniger Umsatz. Die gesamte Gestaltung des Eingangsbereichs eines Stores muss dafür sorgen, Passanten in den Store zu locken.
Zu wenig zielgerichtete Werbung
Nicht nur der Einzelhandel verändert sich rasant, sondern auch die Medien- und Werbewelt. Deshalb müssen Einzelhandelshandelsunternehmen regelmäßig überprüfen, ob mit den bisherigen Werbemaßnahmen auch noch die gewünschte Zielgruppe erreicht wird. Denn die Effizienz von Werbemaßnahmen kann nach Jahren stetig zurückgehen. Die Werbeausgaben verpuffen und führen zu keinem nennenswerten Umsatz.
Gründe analysieren und Standort optimieren
Die wirtschaftliche Lage, die Digitalisierung, die Neuansiedlung von Wettbewerbern oder Baustellen in der näheren Umgebung des eigenen Standorts können Retailer nicht beeinflussen. Um einen kontinuierlichen Umsatzrückgang zu stoppen, können sie allerdings den eigenen Standort weiter optimieren. Eine Standortoptimierung führt dazu, dass Besucher sich wohler fühlen, mehr Geld ausgeben und auch gerne wiederkommen. Die vielfältigen Möglichkeiten der technischen Besucheranalyse von KRONOS helfen dabei, den eigenen Standort zu analysieren und die richtigen Maßnahmen für mehr Umsatz zu ergreifen.
Bild: Blake Wisz via Unsplash